18.09.2002
Listvyanka, Baikalsee, Tauchen
[18.-20.09.2002]
Der Baikalsee ist 636 km lang und im Durchschnitt 48 km breit. Mit einer
Tiefe von 1637 m ist er der tiefste See der Welt und sauber dazu. Nur eine
Zellulose-Fabrik im Sueden droht das groesste Suesswasservorkommen der Welt
zu zerstoeren. Aber soviel ich bisher gesehen hab, ist der See wirklich
einzigartig.
Listvyanka ist ein kleines Dorf am Baikalsee. Mit dem Bus bequem in einer
Stunde guenstig zu erreichen. Ich hatte eine Uebernachtung in einer
Familienunterkunft bei Aqua Eco gebucht. Nur als ich ankam, meinte sie, sie
haette kein Platz mehr und zeigte mir freundlich den Weg zum Hotel.
Nun denn, diese Geschichte war nicht besonders erfreulich und ich fuehlte
mich nicht als Gast ernst genommen, sondern eher als Geld-Kuh.
Schlussendlich bekam ich Bett in einem Haus zugewiesen, dass direkt neben
der Kueche auf dem Gang war, waehrend sich 3 Pauschaltouristen 4 Betten
teilten. Nun ja, ich wollte einfach tauchen und damit musste ich leben. Mal
schauen, was Aqua Eco dazu meint.
Listvyanka selbst ist wohl nicht mehr das vertraeumte Fischerdorf, dass es
einmal war. Hab das Gefuehl gehabt, dass sie in diesem Sommer einen Overkill
an Touristen gehabt haben. Es hat massiv viel Bautaetigkeit in und um
Listvyanka. Neue grosse Hotel sind am entstehen.
Am ersten Tag ging ich ihm Dorf spazieren. Die beiden Kirchen sind gut
abgeschirmt, eine mit einem grossen Gitter, die andere mit einer grossen
Mauer, damit ja niemand die Schoenheit ansehen kann. Im Laden, ach schon
wieder ein Tourist, obwohl ich in russisch bestellt habe.
Am ersten Abend ging ich noch mit John, einem englaendischen Rentner ein
Bier schnappen. Er ist ein Scoutleader, halt von der aelteren Sorte. Er
erzaehlte mir einige Erlebnisse aus China, u.a. liess er seine Haare dort
schneiden und wurde mit Nachtessen und Tee-Geschenkbox und weiteren Goodies
bedacht. Die Kosten fuer all die Sachen ueberwogen den Preis fuer den
Haarschnitt. Es ist ihm immer noch ein Raetsel weshalb er zu dieser Gunst
kam.
Der See ist in der Tat wunderschoen. Am ersten Tag nach dem Wetterwechsel
sah man auf der anderen Seite kontrastreich das Gebirge. War auch das letzte
Mal. Seither nur noch das endlose Meer. Die andere Seite ist hinter einem
Dunstvorhang verschwunden. Darum nennen die Einheimischen den Baikalsee auch
das Meer.
Tauchen war cool. Ich wurde um 18 Uhr abgeholt. Mein Instruktor konnte kein
Englisch und zwei andere rus. Tauchkumpanen waren auch dabei. Mein Troki
passte bestens. Nur mit den Flossen, das einzige, was ich nicht getestet
hatt, hatte ich Muehe. Das Band war zu kurz.
Der Tauchgang selber war ganz gut. Die Sicht betrug, bedingt durch den
Wetterwechsel, nur rund 10 - 15 m (im Juni und im Winter 40 - 60 m). Es
hatte einige Pflanzen, sowas wie Moos und solche, die aussahen wie Kakteen.
Fische hatte es auch einige, aber keine Robben. Die sind weiter noerdlich.
Wir tauchten ab auf etwa 30 m.
Ein Tauchtrip mit dem Expeditionsboot waere auch toll gewesen, aber ich
wollte noch ein paar andere Sachen machen. Vielleicht naechstes Mal.
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