11.11.2001
Oaxaca, Mexico
Hallo miteinander
So, auch fuer mich ist es wieder mal Zeit, einen kleinen Rueckblick zu
verfassen. Er soll folgendermassen aussehen:
San Diego, USA
Spanisch vom Schock bis zur Schule
dia de muertes und die Schweizerschule in Cuernavaca
Meine Familie in Oaxaca
weitere Plaene (und die Adresse)
Gruesse (fuer alle die, die nicht soviel Zeit haben, diese lange Mail zu
lesen, sie befinden sich ganz am Schluss.)
San Diego, USA
Nachdem Gepi LA verlassen hat (das ist schon ewig her habe ich das Gefuehl),
bin ich mit dem Greyhound nach San Diego gefahren und habe mich fuer ein
paar Tage in einer Jugi niedergelassen. Das Zimmer habe ich mit drei
amerikanischen Rentnern geteilt, die nun in den Staaten herumreisen und ebenfalls in
Jugis wohnen. Der eine reist nur mit dem Zug und war schon in allen Staaten der
USA, bis auf Alaska, wo er aber naechsten Sommer hingeht.
Am Wochenende habe ich mit Romeo, einem Buendner den ich in Vancouver
getroffen habe, abgemacht. Zusammen haben wir ein tolles Wochenende in San Diego
verbracht und ich habe zum ersten Mal richtig Sushi gegessen (war whnsinnig
fein). Und hier erlaube ich es mir, einen Teil aus seinem Rundmail einzufuegen:
(Danke Romeo)
"Eine spezielle und im Nachhinein beaengstigende Bekanntschaft machte
ich eines abends, als wir von San Diego Downtown nach La Jolla fuhren. Ich
lernte einen Roemer in einem Bus kennen. Am Anfang hatten wir (Andreas und
ich) beinahe ein bisschen Mitleid mit ihm, weil er uns irgendwie so verloren
vorkam. Ich war froh, meine italienischen Sprachkenntnisse ein bisschen
aufzufrischen. Er erzaehlte mir dann, dass er ebenfalls auf Reisen sei.
Er habe aber den Pass verloren, keonne jedoch nicht zur Botschaft gehen,
weil er in Italien gesucht werde. Das kam mir dann ein bisschen komisch
vor. Spaetesten als er mir erzaehlte, dass er die Reise mit seinen
"Einkommen"
als Dieb finanziere, wurde mir dann mulmig zumute. Kurz bevor er den Bus
verliess, fragte ich ihn, warum er eigentlich in Italien vermisst werde.
Er sagte mir dann, er habe jemanden erschossen. Und dann fuegte er ohne
jegliche Emotion hinzu, es gaebe sowieso zu viele Menschen auf dieser
Welt!!!
Sachen gibt es..." [Romeo, 3.11.01]
Auf Reisen trifft man allerlei Leute...
Spanisch vom Schock bis zur Schule
Am 24. Oktober (?) habe ich mich in San Diego in den Trollezbus gesetzt und
bin bis zur Mexikanische Grenze gefahren. Diese habe ich zu Fuss ueberquert
und stand dann in Tijuana, Mexico. Das war ein ziemlicher Kulturschock! Zuvor
habe ich sechs Wochen Englisch gesprochen und in der kanadischen und
amerikanischen Kultur gelebt und auf einmal stehe ich in Mexico und niemand versteht
mehr Englisch und doch schwatzen alle auf einen ein. Ich versuchte mich an
mein Spanisch zu erinnern, doch das war alles weg! Alle wollten mir en Taxi
andrehen oder ein Busticket von ihrer Gesellschaft verkaufen und ich stand da
mit meinem grossen Rucksack (den ich nicht aus den Augen lassen wollte) und
wusste nicht wohin und was ich machen sollte. Schliesslich habe ich ein
Busticket gekauft, mit dem Gefuehl nicht all zu sehr uebers Ohr gehauen worden zu
sein und machte mich auf den Weg die Baja California hinunter.
die erste Nacht im Bus: dann war ich einen Tag in Santa Rosalia, das ist
etwa in der Haelfte der Baja.
zweite Nacht im Bus: und ich war schon in La Paz, ganz im Sueden der Baja
Langsam kamen meine Spanischkenntnisse zurueck, doch war es gerade genug um
etwas zu essen zu kaufen, fuer ein Hotelzimmer oder ein Busticket. Die Gegend
war schoen, aber ich kam mir ziemlich alleine vor und ich konnte mit
niemandem schwatzen. Ich begann wieder, mit meinen Spanischkaertchen zu lernen und
"versuchte mir Spanisch beizubringen im Selbststudium".
Eigentlich war mein Plan, bis nach Guatemala zu gehen, und da in eine
Spanischschule zu gehen, da es guenstiger ist, doch ich merkte, dass ich so schnell
wie moeglich mehr von dieser Sprache lernen wollte, da mir sonst das reisen
nicht so viel Spass machen wuerde, wenn ich nichts schwatzen oder verstehen
konnte. Also entschied ich mich, in Mexiko eine Schule zu suchen. Ich wusste
nur noch nicht wo.
Von La Paz bin ich mit der Faehre nach Mazatlan, da war es heiss und feucht
und mir gefiehl es nicht, da ich die ganze Energie fuers schwitzen brauchte.
In Mazatlan war ich mit einem Kanadier und einem Hollaender zussammen.
Dann ging ich nach Morelia, eine Stadt die mir gut gefallen hat: gemuetlich,
ruhig, viele junge Leute, Plaetze, wo Taenze vorgefuehrt wurden. Hier
versuchte eine 16jaehrige mexikanische schguelerin mit mir Spanisch zu schwatzen.
das war lustig.
Schliesslich kam ich in Cuernavaca an, wo ich bei Urs und Rico wohnen
durfte, doch darueber in Kapitel drei.
Letzte Woche kam ich dann in Oaxaca an. Ich habe mich entschieden hier in
eine Schule zu gehen, Andrea hat mir das auch empfohlen. Bis jetzt bereue ich
meine Wahl nicht. Ich habe nun bereits eine Woche Spanischunterricht hinter
mir und habe das Gefuehl, dass ich schon rechte Fortschritte gemacht habe. Ich
kann mich einigermassen ausdruecken, was ich will, und was ich gemacht habe.
Auch die Stadt ist wirklich schoen und ich werde noch eine oder zwei Wochen
hier bleiben.
dia de muertes und die Schweizerschule in Cuernavaca
Allerheiligen ist in Mexiko ein riesengrosser Festtag. Waehrend diesen Tagen
war ich bei Urs und Rico in Cuernavaca. Am 31. Oktober durfte ich mit ihnen
mit in die Schule (beide unterrichten da an der Schweizer Schule). Am Morgen
war Schule nach Stundenplan und ich besuchte den Unterricht bei Rico (4. und
5. Klasse) Mathe, Deutsch und Schweizerkunde. Das war wirklich spannend, denn
die erste Sprache der meisten Kinder ist Spanisch, doch diese Stunden sind
auf Deutsch und ich fand es erstaunich, wie gut diese Kinder Deutsch verstehen
und sprechen.
Am Mittag waren die Eltern eingeladen, den Vorfuehrungen der Kinder zum dia
de muertes beizuwohnen. Sie hatten auch einen Altar mit Scherenschnitten,
Skeletten, und Totenkoepfen aufgebaut, wie es sich fuer dieses Fest gehoert.
Am Abend sind wir in ein Dorf ausserhalb der Stadt, wo es ebenfalls die
Altare fuer die Verstorbenen zu sehen gab und die typischen Dinge zum essen und
trinken.
dia de muertes in einer mexikanischen Famile zu erleben, waere sicher etwas
ganz spezielles, doch auch so war es eindruecklich.
ich durfte waehrend einigen Tagen bei Urs und Rico in ihrem wunderschoenen
Haus wohnen und habe diese Zeit wirklich genossen. (Nochmals herzlichen Dank!)
Auch ergab sich die Gelegenheit mit ihnen nochmals nach Teotihuacan zu
fahren und die tollen Pyramiden zu besteigen.
Meine Familie in Oaxaca
Zur Zeit wohne ich bei einer Famile in Oaxaca, wo ich nun einigermassen
durchblicke. Da ist Conception mit ihrem Mann und den zwei Soehnen, sowie ihre
schwester und ihr Bruder. Sie fuehren einen kleinen Laden, in dem man so
ziemlich alles kaufen kann und habe einige Zimmer fuer Studenten und Sprachschueler
(etwa 6 Stueck). Es gibt ein tolles Morgenessen mit vielen Fruchten und eine
Comida so um 3 Uhr. Das Essen ist gut und mexikanisch, allerdings bin ich in
einer vegetarischen Famile gelandet. Das gibt es also auch hier.
weitere Plaene
Ich will nun noch eine oder zwei Wochen in Oaxaca bleiben und dann nach
Costa Rica fliegen, wo ich im Dezember bin. In Costa Rica habe ich dann ncoh die
Moeglichkeit, ein Pfadilager zu besuchen.
Gruesse
Das war nun wirklich ein langes Mail. Allerdings koennte ich noch viel mehr
erzaehlen... :)
Jetzt muss ich aufhoeren, dennvor 20 Minuten hat das wichtigste Spiel der
mexikanischen Fussballmannschaft begonnen. Sie spielen gegen Honduras und der
gewinner kann an die WM.
Ich wuensche euch allen eine gute Zeit.
bis bald
und ich freue mich ueber jedes Mail (sei es auch noch so kurz)
liebe Gruesse
Andreas
PS: Vielleicht hat es den einen oder anderen Tippfehler, verzeiht es mir,
wenn ich das Mail nicht nochmals durchlese.
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