28.01.2003
Malaysia, Penang, Gong Xi Fa Cai
[28.01.-04.02.2003]
Und schon war es wieder Zeit, Thailand zu verlassen. Nachdem ich noch
weitere 10 Tage fuer mein Visum in Bangkok herausschinden konnte, hab ich
doch noch einen weiteren Tag in Thailand verbracht, weil ich unbedingt noch
einen Manta sehen wollte. Nun denn, zahlte ich halt ein paar Baht strafe.
Die Reise nach Penang war relativ ereignislos. Ich bin immer wieder
erstaunt, wie das private Bussystem hier funktioniert. Jedes hinterletzte
Kaff kann ein Ticket irgendwohin verkaufen, sei es Bangkok, Kuala Lumpur
oder sogar Singapure. Die kuemmern sich aber nicht, wie man von A nach B
kommt. Somit kann man sich den guenstigsten Anbieter aussuchen. Denn alle
landen dann im selben Bus.
Das funktioniert so. Der erste Bus bringt dich von dem kleinen Ort, in den
naechst groesseren Ort. Dort wird dein Ticket gegen ein neues getauscht und
man bringt dich zum naechsten Bus. Mit dem Bus faehrt man dann weiter, bevor
es wieder heisst, Ticket und Bus tauschen. So geht es, bis man am Zielort
ankommt.
Wie das finanztechnisch im Hintergrund ablaeuft geht so. Jede Busfirma
sammelt die Tickets und praesentiert sie den anderen Busunternehmen und
kassiert so einen Teil des Transportes bis jeder Bus der ganzen Reise seinen
Teil hat. Cool nicht?
Penang ist eine Insel, die vor einigen hundert Jahren kolonisiert wurde. Man
sagt, um mehr Siedler anzulocken schoss der britische Gouvenor eine ganze
Kanone voll Silber in den Dschungel. Die Insel ist wirklich multikulturell.
Es gibt Inder, Chinesen und Malayen. Jede mit ihrer eigenen Religion und mit
ihren eigenen Sprachen. Es ist eigentlich ueberall in Malaysia mehr oder
weniger so.
Alle koennen English und auch untereinander verstaendigen sie sich in
English. Das ist fuer mich sehr bequem. Ueberhaupt sind die Einheimischen
sehr zuvorkommend und freundlich. Wirklich extrem.
Ich uebernachtete im Chinesenviertel und ass fuer die ersten paar Tage
guenstig auf der Strasse. Der chinesische Food ist wirklich fein.
Dann folgte das Gong Xi Fa Cai. Das chinesische Neujahr. Ich dachte mir, gut
das ich da bin. Wird bestimmt eine tolle Party und vor allem in Penang, wo
es soviele Chinesen gibt. Als dann die Neujahrsnacht kam, wartete ich
sehnsuechtig auf Feuerwerk und Partystimmung. Nichts, aber auch kein Ton.
Neujahr feiern sie wie bei uns Weihnachten. Stillschweigend im Kreise der
Familie ohne grosse Parties. Das hab ich nicht erwartet.
Ein paar Tage spaeter taute es dann auf. Die Feierlichkeiten ziehen sich 15
Tage hin. Am Morgen wurde ich ploetzlich vom Trommelwirbel aufgeweckt.
Endlich Party. Die Tradition beinhaltet, dass der chinesische Drache das
Haus besucht, und die boesen Geister vertreibt. So waren viele Drachen
unterwegs, was wirklich schoen war.
Eine weitere Tradition sind die Open Houses. Viele Organisationen und
Familien organisieren ein Fest, wo man einfach vorbeikommen kann und sich am
Buffet bedienen kann. Zuerst war ich an einem Open House einer politischen
Partei und spaeter noch der chinesischen Handelskammer. Dort hatte ich auch
Gelegenheit, dem naechsten Prime Minister die Hand zu schuetteln.
Der Grund, weshalb ich in Penang solange blieb ist nicht unbedingt das Fest,
sondern das Flugzeug, dass ich in letzter Minute noch buchen konnte, aber
das Ticket noch nicht erhalten konnte. "Besuchen sie uns wieder nach dem
Fest". Zu Deutsch, 5 Tage warten. Immerhin war ich froh, dass ich wenigstens
noch ein Ticket fand.
Auch sonst war alles zu. Fast alle Geschaefte geschlossen. Zum Essen musste
ich ins indische Viertel ausweichen.
|