26.09.2002
Schlachtung, Kara-Korum, neue Familie, Uno
Der Morgen war sehr kalt. Dafuer hat sich der Regen verzogen und hat die
Dunst- oder Staubwolken heruntergewaschen. Fuer die restlichen Tage hatten
wir somit bestes Wetter und gute Aussicht. Wir vertraten uns die Beine und
gingen auf die Toilette - in die Natur.
Es gab reichlich Fruehstueck, Suppe mit komischen Fleischstuecken. Fuer
einige wieder sehr zweifelhaft. Einer konnte es nicht verkneifen und ass
eigenen Food.
Ich half dem kleinen Jungen beim Wasserholen. Das Wasser kam vom nahegelegen
Bach, wo auch die Tiere trinken. Hm, was da wohl alles drinschwimmt?
Wir wurden eingeladen, bei einer Schlachtung einer Kuh dabei zu sein. Nicht
wegen uns, sondern deren Beduerfnis wegen. Ich glaube, ich schildere das
besser nicht.
Die Fahrt ging weiter ueber Stock und Stein und wir besuchten Kara-Korum,
die Hauptstadt, die Dschingis-Khan 1220 erbauen liess. Darin besuchten wir
das Kloster Erdenedsuu, das erste lamaistische (Tibet) Kloster der Mongolei.
Heute ist es nur noch ein Museum, nachdem durch das kommunistische Treiben
alle Lamas getoetet und die Bibliothek zerstoert wurde.
Die Tiere des Tages waren Maeuse. Auf Feldern und auf der Strasse rasten sie
hin und her um den drohenden Reifen zu entkommen.
An diesem Abend besuchten wir eine weitere Nomadenfamilie. Diese war sehr
jung und schien reicher als die vorherige. Wir wurden herzlich eingeladen,
gleich bei einer Airag (vergorene Stutenmilch) mitzumachen.
Die Zeremonie zog sich aehnlich durch, wie am Tag zuvor. Aber lockerer und
mit mehr Lebensfreude.
Zu Nacht gab es Fleisch und feine selbstgemachte Nudeln.
Ich verarztete noch den Gastgeber, der eine Wunde im Daumen hatte und mit
Feuer versuchte, die Wunde zu desinfizieren.
Wir brachten ihnen das Uno-Spiel bei, dass sie sehr lustig fanden. Nicht
fuer uns, denn andauernd gewannen die Mongolen.
Auch hier wurden wir auf Teppichen und Betten gebetet, mit Decken und Jacken
zugepackt.
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