23.03.2003
Muscheln sammeln, Schwimmen mit Delphinen
Was fuer eine Nacht. Im Stargazer schlaeft es sich wirklich gemuetlich. Und
der Ausblick erst ins Tal.
Im Sonnenschein fruehstueckte ich gemuetlich und lauschte dem Zwitschern der
Voegel.
Waehrenddessen ueberlegte ich mir auch, ob wohl das "Nebelmeer" auf dem Meer
naechstens verschwindet, denn ich wollte einen Kajaktrip machen und die
Delphine besuchen, die es hier gibt.
Ich schaetzte, dass es wohl doch nicht so schnell verschwinden mochte und
cancelte den Trip und legte mich anstattdessen in die Haegematte (und
telefonierte). Ein Schoener Ort um die Seele "baumeln" zu lassen. Ich kann
ja morgen immer noch auf den Trip gehen.
Gegen Mittag machte ich einen Spaziergang zu einer Bucht, die zur Farm
gehoert.
Die Bucht war voller kleinen Muscheln. Hier sollte es auch riesige Muscheln
haben. Hab welche im Hostel gesehen und alle haben mir davon geschwaermt.
ich suchte denn ganzen Beach ab, konnte aber keine finden. Es war wohl noch
nicht ganz Ebbe. In einer Spalte fand ich dann ein paar mittelgrosse
Exemplare, die auch schon anderswo gesehen hatte. Ich hab mir ein paar fuers
Nachtessen "gepflueckt".
Dabei ueberlegte ich mir, weshalb man die Meeresfruechte nennt. Ist es eine
Pflanze, die waechst, oder eher ein Tier? Die Muschel haben Wurzeln und
laufen nirgendwo hin, oder doch?
Ich liess mich belehren, dass es sich sehr wohl um ein Tier handelt. Aber es
hatte viele Attribute, dass es auch als Pflanze durchgehen koennte.
Als ich die Muscheln in den Kuehlschrank gestellt hatte, fuhr ich mit dem
Auto nach Akaroa. Ich wollte mit einem Boot raus und mit den Delphinen
schwimmen, die es hier gibt. Hektordelphine, die kleinsten, die es gibt.
Mit einem doppelten Neoprenanzug, Flossen und Brille bewaffnet, fuhren wir
eine Weile in der Bucht herum, auf der Scuhe nach ihnen. Nichts. Ganz weit
draussen, beim Eingang zu dieser Bucht sahen wir dann welche.
Irgendwie waren sie aber nicht gerade an uns interessiert und verschwanden
wieder. Wahrscheinlich ist gerade Mahlzeit.
Auf dem Rueckweg trafen wir noch ein paar weitere und zu guter Letzt sah es
doch noch so aus, als ob wir ein paar hautnah zu sehen bekaemen.
Ich konnte es kaum erwarten, ins Wasser zu kommen. Ich schwamm ein bisschen
herum, machte bloede Geraeusche, um vielleicht ein paar anzulocken.
Auf dem Boot schrien sie mir zu, und siehe da, 2m entfernt war einer. Aber
die Sicht war so miserabel, dass ich Unterwasser nichts als gruenes Wasser
sah.
Niemand hat wirklich einen Delphin gesehen und sie boten mir eine weitere
Gelegenheit an, morgen nochmals mitzufahren.
Zurueck im Hostel schaute ich dem Sonnenuntergang zu und machte mich danach
hinter die Muscheln. Jemand, der nach mir zur Bucht ging, hat einen Teller
voll von diesen riesigen Dingern gehabt. Wahnsinn.
Zuerst machte ich mir einen feinen Salat. Dann ueberlegte ich mir, wie das
wohl schmecken mochte mit Muscheln.
In letzter Zeit bin ich sehr experimentierfreudig geworden. Ich fange
irgendwie an zu kochen und am Schluss sieht es anders aus als urspruenglich
erwartet.
Also, die Muscheln muss man zuerst kochen, damit sie aufgehen. Dann muss man
irgendwie einen gruenlichen Schleim loswerden, denn ich gar nicht fand. Die,
die man nicht oeffnen kann, sofort wegwerfen. Lauter Anweisungen, die ich
erhielt.
Danach hatte ich einen kleinen Teller voll Muscheln. Vielleicht doch nicht
so eine gute Idee mit dem Salat.
Ich kochte Reis und die Muscheln mit Zwiebeln und Knoblauch. Weisswein waer
noch besser gewesen.
|