13.11.2002
Yichang -> Wuhan -> Shanghai
[13.-14.11.2002]
Es regnete. Guter Reisetag. Auch grosser Reisetag. Es ging Richtung
Shanghai.
Im Regen rannte ich zum Busbahnhof. 20 Min. spaeter sass ich bereits in
einem Luxusbus, der neben Toilette und TV auch Getraenke und Snack
verteilte. Leider war der Bus nicht ganz dicht. Es regnete ueberall ein
bisschen hinein.
Nach 4 Stunden war ich in Wuhan. Rasch zum Bahnhof. Leider konnte ich nur
noch ein Hard Seat Ticket kaufen, dass mich in 17h nach Shanghai bringen
sollte.
Etwas essen und Food einkaufen und schon war es Zeit, den Zug zu nehmen.
Die hard seat Wagen sind richtig voll. Da passen ueber 100 Leute rein, in
4er und 6er Abteile.
Nach der kurzen Nacht war mir eigentlich nach schlafen zumute. Ich frage den
Schaffner, ob ich upgraden konnte. Ich erhielt die Nummer 33. Lange
Warteliste. Ob ich wohl noch ein Plaetzchen finden werde.
Der Wagen war recht laut und neben den bisherigen Food und Zeitungswagen,
gab es hier eine neue Sorte - VCD. Mein Nachbar mietete einen kleinen
Fernseher mit VCD-Player und zog sich einen Stallone rein. Das hat
natuerlich auch Unterhaltungswert fuer die umliegenden Nachbarn.
An Schlaf war nicht zu denken. Wenn ich ueberhaupt schlafen kann.
Nach 3 Stunden konnte ich gluecklicherweise in den Schlafwagen wechseln.
Gepaeck verstauen, ins oberste Bett kriechen und weg.
Um 10 kam ich in Shanghai an. Es regnete noch immer. Oder besser gesagt,
nach einer langen Phase schoenen Wetters brachte ich Regen mit.
Ich wollte bei Expatriats (Birgit und Kevin) uebernachten, die ich in der
Mongolei kennengelernt hatte. Als erstes stellte ich mein Gepaeck ein, denn
ich musste ein Internetcafe finden, um im Mail die Infos zu finden, wie ich
sie finden kann.
Zudem brauchte ich noch eine Stadtkarte. Hier in Shanghai gab es scheinbar
Touristenbueros. Am Bahnhof fand ich nach langer Suche einen Schalter, der
angab fuer Touristen zustaendig zu sein. Karten und Prospekte gab es
jedenfalls keine.
Also in die Stadt. Mit der Metro ging das problemlos. Im Regen suchte ich
nach einem anderen Touristenbuero und fand eines. Eine karte gab es, aber
nur fuer die Touristenstrasse wo ich gerade war. Super! Immerhin bekam ich
ein Magazin, wo ich ein Inserat eines guestigen Internetcafes fand.
Im Internetcafe fand ich aber kein Mail der beiden. Hm, was laeuft da
schief? Ich fand heraus, das mein Mail, dass ich ihnen schickte, eine
falsche Absenderadresse hatte. Scheisse!
Na gut, ich erhielt in einem teuren Hotel eine Stadtkarte, wo ich auch die
Strasse fand. Die war aber recht lang. Vom Zentrum bis zum Flughafen.
Ich holte mein Gepaeck und fuhr mit der Metro zur Strasse.
Im Regen versuchte ich ein Taxi anzuhalten. Der erste verstand scheinbar die
Adresse nicht oder wollte mich nicht hinfahren. Was soll ich tun?
In dem Moment telefonierte mir Birgit und teilte mir per Telefon die
"Koordinate" mit, was ich dem Taxifahrer sagen soll.
Das zweite Taxi musste ich im wahrsten Sinne schnappen. Er fuhr mich bis zur
haustuer und ich war froh, wieder mal in einem richtigen Haus zu sein.
Die beiden begruessten mich herzlichst. Auch mal wieder eine richtige Dusche
und Toilette. Anschliessend genoss ich eine Lasange und Salat, was ich sehr
vermisste.
Birgit arbeitet hier bei einer Deutschen Schule, die bald mal 600 Schueler
hat und welt weit die am schnellsten wachsende Deutsche Schule ist. Hier in
Shanghai fliesst das Geld und viele Westler wohnen und arbeiten hier.
Kevin aus Irland arbeitet bei einer Computerfirma, der die Computer
westlicher Firmen wieder auf Vordermann bringt. Mit chinesischen
Computerspezialisten duerfte der Support wohl eher schwierig sein.
Die beiden wollten urspruenglich nur ein oder zwei Jahre bleiben. Jetzt sind
sie aber bereits das dritte Jahr hier und es scheint, dass ihnen das Leben
hier gefaellt. Um ehrlich zu sein, mir wahrscheinlich auch.
|