09.05.2003
Calgary -> London -> Zürich
[09.-10.05.2003]
Heute ist mein letzter Tag auf meiner Weltreise. Ursprünglich hatte ich vor,
noch den Zoo zu besuchen, der einer der grössten von ganz Kanada ist. Dort
hätte ich dann all die Wildtiere gesehen, die ich verpasst hatte. Aber wie
es scheint, bin ich der Schneebringer. Es schneite schon wieder. Absolut
ungewöhnlich für sie.
Ach, wäre es doch endlich Abend. Hab genug.
Ich lief im Schneetreiben durch Calgary. Calgary ist gross geworden durch
all das Öl und das Gas. Viele Glaspaläste und Shoppingcenters. Was ich cool
fand, war, wenn man mal in einem Gebäude war, konnte man im ersten Stock
durch Verbindungen von einem Gebäude zum anderen gehen. Das ist ganz
praktisch. Besonders im Winter. Nie mehr kalt. Nun ja, den Ausgang zu
finden, ist dann auch schwieriger.
Gegen 15 Uhr machte ich mich auf, mein Gepäck abzuholen und zum Flughafen zu
fahren. Ich wollte frühzeitig sein, denn ich wollte mir noch einen Exit-Sitz
ergattern.
Kurz vor 17 Uhr war ich am Flughafen und stellte mich in die grosse Kolonne,
die auch nach London fliegen wollten. Als ich dann an der Reihe war, konnte
ich gerade noch den allerletzten Exitsitz ergattern. Der Flug ist gerettet.
Mein Gepäck wog 27 kg. 10 Kilo zuviel für meinen Geschmack.
Noch durch den Scanner (mit Schuhe ausziehen) und dann zum Gate und schon
war ich im Flugzeug. Auch hier wollte niemand wissen, dass ich Kanada
verlassen habe. Scheint eine Mode zu sein, nur den Einreisestempel im Pass
zu haben.
Der Flug war recht angenehm. Wir flogen um 19 Uhr ab. Ich hatte genügend
Platz, aber der Videoscreen war in der Mitte. Ziemlich anstrengend, so zu
sehen. Aber egal, hauptsache Platz. Ich hatte ganz nette Stewardessen.
Überhaupt ist das Personal von Air Canada jeweils überfreundlich. Scheinbar
hatte man mein vegetarisches Menü nicht berücksichtigt. Aber man offerierte
mir, noch eines zu wärmen. Das war mir recht. So ass ich mal den Salat bis
dann das Teller kam. Wow, dass Teller war ja grösser als mein Tablett.
Erste-Klasse-Essen. Find ich ja cool.
Und schon wurde es draussen wieder heller. Wo bleibt mein Schlaf? Mein
Nachbar "ellbögelte" die ganze Zeit und drängte seinen Rücken zu mir, da er
irgendwie schlafen wollte. Nun denn, versuchen wir es auch mal. Da ich
jeweils erst gegen Mitternacht ins Bett ging, konnte ich jetzt natürlich
nicht auf einen Schlag einschlafen. Als es dann gegen 1 und 2 Uhr zuging,
wäre ich schon froh gewesen, etwas schlafen zu können. Tja, war wohl nix.
Ohnehin wurde es nun lebendiger, da es nicht mehr lange nach London war und
draussen war es schon hell.
Um 3:30 Uhr (Lokal Londonzeit 10:30) landeten wir bereits in London
Heathrow. Der Flug war gar nicht solange wie ich dachte. Bereits vor 5
Jahren war ich hier von meiner letzten Reise gelandet. Es war etwa gleich
warm. Aber damals hollte ich mir sofort eine Erkältung vom Temperatursturz
von 48°C auf 20°C.
Auch vor 5 Jahren dauerte die Immigration nach England eine Ewigkeit. Ich
war angenehm überrascht über die Anschrift "UK, EU & Swiss". Eine Minute
später war ich drin. Find ich ja toll.
Ich schnappte mir mein Gepäck und suchte mir den Weg zum Busterminal. Ich
musste für meinen Weiterflug mit Easyjet in die Schweiz den Flughafen
wechseln nach London Luton. Mit dem Bus dauerte die Fahrt etwa 1.5 Stunden.
Nun stand ich da um 13 Uhr und mein Flug ging erst um 17:40. Zeit, um noch
etwas zu schlafen. Mit Schlafbrille und Ohropax setzte ich mich auf einen
Sessel und versuchte zu schlafen. Irgendwie ging es so halbwegs, aber erholt
war ich nicht.
Um 15:40 Uhr konnte ich einchecken. Eine riesige Schlange an einem einzigen
Schalter. Ich dachte bei mir, dass die wohl jedes Kilo zuviel berechnen
würden, da es sich ja um eine Billigfluglinie handelte. So nahm ich all die
Bücher und sonstiges schweres Zeug und packte es in meinen kleinen
Tagesrucksack. Mein Vorgänger hatte mit seinem Riesenkoffer Glück und ich
hätte mir wohl keine Sorgen zu machen brauchen. Jedenfalls wog mein Rucksack
nur 19 kg. Der Rest ist in meinem Tagesrucksack ;-).
Mit Easyjet zu fliegen ist gar nicht so schlimm. Klar, es ist eng bestuhlt
und fürs Trinken muss man bezahlen, aber schlimm war es nicht.
Ich lernte einen Schweizer kennen, der mir vor allem die Vorurteile
gegenüber Südamerika nahm. Seine Reisegeschichten waren sehr spannend.
Bereits um 20:30 landete ich in Zürich. 10 Minuten zu früh. Im Gegensatz zu
London war die Kolonne "Swiss, Efta und EU" die längere als "all passports".
Ich schnappte mir mein Gepäck, ging durch den Zoll und wurde von meiner
sehnlichst vermissten Freundin, die ich seit Weihnachten nicht mehr gesehen
hatte, willkommen geheissen.
Ich bin wieder in der Schweiz! Ach ist das schön!
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