26.03.2003
Schwimmen mit Robben, Waltour, Havelock
heute morgen war Schwimmen mit Robben angesagt. Eine gute Fortsetzung der
bisherigen Serie.
Am Strand zwaengte ich mich in einen Neoprenanzug und gemeinsam mit einigen
anderen liefen wir dahin, wo es Robben gibt.
Das Wasser war eher kalt, aber die Unterwasserlandschaft sah schon sehr
spektakulaer aus. Nicht wegen den Korallen, sondern eher wegen den
verschiedenen Pflanzen, die in der Stroemung wogten.
Beim ersten Felsen sahen wir einige Robben, die faul auf der Haut lagen und
sich nicht sonderlich um uns und unseren Wuenschen kuemmerten.
Etwas weiter weg erspaehten wir zwei Robben, die im Wasser herumschwammen.
An Land sind die Robben eher aggressiv und haben ein territoriales
Verhalten. Im Wasser ist es gnau umgekehrt. Neugier und keine Verteidigung
irgendeines Gebietes. Das Wasser gehoert allen.
Im Gegensatz zu den Delphinen, die man mit Laerm anlocken kann, toernt das
Robben ueberhaupt nicht an und verlassen schleunigst das Gebiet.
Ich naeherte mich langsam den beiden Robben ,die sich im Wasser rollten und
vergnuegt herumschwammen.
Dann war ich soweit, sodass ich sie Unterwasser sah. Sie kamen naeher und
"beschnupperten" uns, was fuer Kreaturen wir sein mochten. sie waren sehr
scheu.
Sie tauchten unter mir durch und waren wieder verschwunden. Wenig spaeter
kamen sie wieder zurueck und schauten mich mit grossen dunklen Augen. Man
konnte fast die Gedanken lesen oder eher die Gefuehle erkennen.
Das beste ist, einfach an der Oberflaeche zu verharren und beobachten was
sich tut. Es war ein stetes kommen und gehen.
Einmal rollte eine Robbe vertraeumt und ohne Kenntnis das ich da war auf
mich zu und im letzten Augenblick erschraken wir beide so heftig, dass wir
uns sofort zurueckzogen.
Es kamen noch 5 weitere Robben hinzu und ich war sehr vorsichtig, sie nicht
zu bedraengen. Wer weiss, vielleicht beissen sie ja doch.
Irgendwann verlagerte sich das Tummelfeld rund um mich und ich schaute denn
Robben interessiert zu. War wirklich ein tolles Erlebnis.
Als naechstes war Schwimmen mit Walen angesagt ;-). Nein nicht ganz. Die
waeren imstande, mich gleich zu verschlucken.
Kaikoura ist in der gluecklichen Lage, dass nur wenige Kilometer vor der
Kueste das Wasser auf ueber 1000m Tiefe abfaellt und zudem Reich an Nahrung
ist. Hier kommen viele Wale, Orkas und andere Grossfische vorbei. An der
Kueste gibt es auch einige standorttreue Pottwale.
Mit dem Katamaran-Jetboat fuhren wir in rasendem Tempo in das Gebiet, wo es
Wale zu sehen gibt.
Gleich zu Anfang sahen wir gleich zwei Pottwale, die an der Oberflaeche Luft
tankten, um nach einigen Minuten wieder in die Tiefe zu tauchen und Nahrung
zu suchen.
Wir duempelten in der Naehe eines Wales und schossen wie wild Fotos. Ein
Wal!
Der Pottwal hat einen riesigen Kopf und eher einen kleinen Mund. Den sieht
man aber nicht vom Boot aus. Man sieht eigentlich nur die Haelfte des
Koerpers, da der Koerper hinten ein bisschen "abgeknickt" ist.
Und dann kuendigte er den naechsten Tauchgang an, indem er sich zuerst ein
bisschen aus dem Wasser "stemmte" um sich dann in die Tiefe "fallen" zu
lassen. so richtig mit schoener Schwanzflosse.
Wenig spaeter sahen wir einen weiteren Pottwal der Luft tankte. Als auch er
abtauchte, dachten wir, jetzt wuerden sie wieder mit dem Hydrophon nach
Geraeuschen lauschen, als gleich hinter uns der naechste auftauchte.
Scheinbar hat er nur darauf gewartet aufzutauchen, da wir auf seinem Kopf
trieben.
Wir begruessten Nick. Scheinbar mit ueber 20m der groesste Pottwal der
Gegend.
Ich wollte spaeter gerade ein Foto machen, als ich etwas komisches auf dem
Wal sah, wie etwas, das auf ihm liegt.
Wir wurden gerade Zeuge (inkl. das erste Mal fuer die Crew) wie sich der Wal
auf die Seite drehte um wahrscheinlich einen Fisch zu essen. was wir sahen,
war der Unterkiefer des Wales. Toll!
Im ganzen sahen wir 5 Wale. Ungewoehnlich viele.
Auf dem Rueckweg trafen wir einen grossen Schwarm Tuemmler, die um unser
Boot herumtollten. Viele Spruenge, Saltos, Backflips etc. Wahnsinnig zum
zusehen. Vielleicht sollte ich hier auch noch mit den Delphinen tauchen. Die
sehen viel zutraulicher aus.
Ich hab gleich meine ganze Speicherkarte verknipst. Muss wohl einiges
loeschen, um Platz zu machen.
Nach der Tour entschied ich mich, gleich weiter in den Norden der Suedinsel
zu fahrne. Nach Havelock im Marlborough Sound.
Die Strecke war eher langweilig und abgesehen vom Sonnenuntergang nichts zu
sehen.
100m vor meinem Ziel ist mir dann der linke hintere Reifen geplatzt, oder
besser gesagt, die Luft ausgegangen, denn einen Knall hoerte ich nicht.
Ich hab es eigentlich bereits erwartet, denn es war der aelteste Reifen.
Schoen, dass es nicht irgendwo in der Pampa passierte. So rollte ich gleich
zur Jugi, wo ich uebernachtete.
|