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last update: 16.02.2021

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11.03.2003

Doubtful Sound


Ich wurde von laermigen israelischen Mitbewohnern geweckt. Ein Blick nach draussen, grau.

Meine Missstimmung verstaerkte sich noch, als ich merkte, dass auf dem Bettpfosten, wo ich meinen Pulli aufhaengte, ein Kaugummi klebte. So ein Schwein...!

Ich hab auch schon Bekanntschaft mit den ziemlich anhaenglichen Kreaturen namens Sandflies geschlossen. Ziemlich nervig und die Bisse jucken lange und bei einigen hinterlassen sie fuer lange Zeit rote Punkte. Erinnerungen an Schottland mit einigen hundert Stichen kamen hoch. Uebrigens, es sind nur die Weibchen die beissen ;-).

Ich besorgte mir ein starkes Mittel und fuhr nach Manapouri, um die Faehre am Mittag zu erwischen.

Mit dem Boot ueberquerten wir denn langen Lake Manapouri. Es war noch immer schoen grau.

Auf der anderen Seite wurden wir richtiggehend von Sandflies begruesst. Was fuer ein Festessen.

Weiter ging es mit dem Bus ueber einen Pass. Der Busfahrer war sehr gespraechig und erzaehlte uns viel ueber die hier herrschende Vegetation.

Lawinen kennt man hier auch. Nicht eine aus Schnee, sondern aus Baeumen. Wenn mal wieder einer ueber seine Wurzeln stolpert, reisst er alles mit auf seinem Weg nach unten und hinterlaesst eine Schneise. Es dauert dann fast 100 Jahre, bis sich der Wald wieder erholt hat. Und ich dachte, Baeume halten Boden und Untergrund zusammen.

Auf der Passhoehe tauchten wir aus den Wolken auf in ein wunderschoenes Tal mit glitzerndem Wasser und stahlblauen Himmel hinein. Was fuer ein Geschenk! Ich war sprachlos. Haett ich nicht erwartet.

Wir fuhren die Passstrasse hinunter zum Anlegesteg, wo wir ein grosses Boot besteigen, dass uns den Doubtful Sound naeher bringen soll. War wirklich ein tolles Schiff.

Der Fjord heisst so, da Captain Cook im Jahre 1770 "doubtful" war, ob es genuegend Wind haben mochte, dass ihn wieder herausblasen wuerde. Er hatte jedenfalls recht, denn hier hat es meistens eine Westbrise wie heute, dass scheinbar die Wolken abhielt, ins Tal zu kommen. Ein weiterer Vorteil des Windes war, dass der Wind die Sandflies vertrieb.

So fuhren wir den Sound hinaus und bewunderten die tolle Umgebung. Die Wasserfaelle waren nicht so spektakulaer, da es schon eine Weile nicht mehr geregnet hat. War mir auch recht, dass es heute nicht regnen musste.

Am Eingang zum Sound fanden wir einige Inseln, auf denen eine Seehundkolonie zuhause war.

Wir fuhren wieder zurueck und in einen Seitenarm hinein. Hier konnten wir in Kajaks steigen und die Gegend naeher erkunden. Ich habs gerade nicht geschafft fuer die erste Gruppe, so fuhren wir in einem Tender Boot herum.

Wir fuhren gerade auf der Schattenseite eines Berges um die Ecke, wo goldene Sonnenstrahlen uns blendeten, als vor uns ein Tuemmler (groesster Delphin) aus dem Wasser sprang und wunderschoen glitzerte. Was fuer ein Anblick!

Wir sahen noch einige mehr und spaeter im Kajak kam ich ihnen sehr Nahe.

Zurueck auf dem Boot gab es Nachtessen. Ein grosses Buffet, wo man Essen konnte, bis zum abwinken. Am Nachmittag hatte ich bereits vier Muffins verdrueck, was mein Magen nicht gerade goutierte. Ich konnte einfach nicht widerstehen.

Am Buffet schlug ich zu. Man ernaehrt sich ja sonst eher einseitig. Gefolgt von einem recihhaltigen Dessertbuffet. Mann war ich voll. Konnte kaum noch gehen.

Spaeter beim Kartenspielen holten wir uns noch die Kaeseplatte zu uns, als ob wir noch nicht genug hatten.

Was fuer ein schoener Tag.

 

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